#LSR: Was das neue Gesetz für Suche und Monitoring bedeutet

Ab heute tritt das Leistungsschutzrecht für Presseverlage in kraft.

 

Was das für PR- und Medienmenschen bei der Suche und vor allem beim Monitoring konkret bedeutet, habe ich für die Netzpiloten mal aufgeschrieben.

 

 

 

In Kurz:

Für PR-Leute und für jeden anderen, der Medien beobachtet, wird die Suche im Netz erst einmal unsicherer: Während wir bisher aktuelle Veröffentlichungen zuverlässig unter Google News abfragen konnten, können wir heute nicht mehr sicher sein, ob dort alle Clippings erscheinen. Wir müssen zur Sicherheit die Websuche hinzuziehen. Da hier jedoch nach einem anderen Algorithmus gelistet wird, stehen nicht unbedingt die aktuellsten Ergebnisse ganz oben.

 

 

Vor allem kleine, lokale oder regionale Verlage könnten ungewollt bei Google rausfliegen, weil sie nicht über Verbände organisiert sind und unter Umständen das Zustimmungsschreiben nicht erhalten haben. Ebenso verlagsähnliche Blogs, die feststellen könnten, dass sie ungewollt ausgelistet wurden.

 

 

Manchmal hat man als Berater Projekte, da kommt es auf jedes einzelne Clipping an – weil es ein Neukunde ist, ein kleiner Kunde, der einem am Herzen liegt oder ein schwieriges Thema. Der Reichweitendruck ist auch bei großen Kunden oft hoch und um die KPI zu erreichen, suchen wir manchmal buchstäblich das ganze Netz nach Veröffentlichungen ab, um das Erreichen der vereinbarten Ziele zu belegen.

 

 

Es gibt also diese Aussendungen, bei denen man eine halbe Stunde nach Versand bei Google News nach ersten Erscheinungen sucht und nervös die F5-Taste drückt, während der Kunde schon anruft, ob jemand die Nachricht aufgegriffen hat.

 

 

In diesen Situationen ist auf Google News nun erstmal kein Verlass mehr.

 

 

So wird zum Beispiel die Rhein-Zeitung in Zukunft nicht mehr bei Google News zu finden sein. Will ich News aus Koblenz lesen, muss ich als Suchender schon genau wissen, bei welcher Zeitungswebseite ich zu suchen habe – kenne ich die Rhein-Zeitung nicht, weiß ich schlicht nicht, wo ich im Web News aus Koblenz finde. Auch die Websuche hilft mir nicht weiter, wenn ich nicht weiß, wonach ich suchen soll.

 

 

PR-Berater kennen sich idealerweise ganz gut in der Medienlandschaft aus und können sich helfen. Was jedoch findet der recherchierende Schüler? Und viel wichtiger: Was findet er zukünftig nicht mehr?

 

 

Hinzu kommt, dass einige Verlage nur unter Vorbehalt zugestimmt haben, weiterhin bei Google News gelistet zu bleiben. Das bedeutet, vielleicht entfaltet sich die Wirkung des LSR erst später.

 

 

Welcher Verlag sich wann für oder gegen Google entscheidet, kriegen wir hoffentlich durch Erklärungen mit. Vielleicht verschwinden sie auch einfach nur ganz still von unserem Radar.

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