Bloggende Unternehmen: Traut Euch was!

Der "Karrierebibel"-Schreiber Jochen Mai hat die Blogs aller Dax-30-Firmen untersucht - in Deutschland pflegt erstaunlicherweise immer noch nur jedes zweite Unternehmen dieses hervorragende Kommunikationsmedium. Zu den Hauptgründen gehören meist der Zweifel am Nutzen, der hohe Aufwand und die Angst vor dem Kontrollverlust. Dabei kann ein Corporate Blog mit wenigen Mitteln und auch überschaubarem Aufwand Aufmerksamkeit erregen - wenn die Strategie stimmt.   

pic by Cortega9, Lizenz: CC BY-SA 3.0, Quelle: http://commons.wikimedia.org
pic by Cortega9, Lizenz: CC BY-SA 3.0, Quelle: http://commons.wikimedia.org

Denn ein Blogeintrag muss weder lyrisch noch besonders lang sein. Wichtig ist der Mehrwert - das kann eine neue Information zu Produkt und Unternehmen sein, die für Kunden von Bedeutung ist, aber auch eine eigene Analyse oder Meinung. Insbesondere der Mut, spitze Thesen aufzustellen, neue Denkwege zu beschreiten und ungewohnte Perspektiven einzunehmen, kann spannender für den Leser sein als die x-te Unternehmenslobhudelei, die im Gewand des lustigen Azubi-Videos daherkommt.

 

Der in der Studie erwähnte Erfolg von Gastautoren beruht nicht zuletzt darauf, dass davon auszugehen ist, dass sie nicht das Unternehmen bewerben, sondern ein Thema besprechen, das die Leser im Kontext des Unternehmens interessiert. Traut sich das Unternehmen dabei, ein scharfes Profil zu entwickeln, schafft es sich seine eigene Meinungs-Marke und hebt sich damit von Wettbewerbern ab. 

 

Apropos Video: Warum immer schreiben? Bewegte Bilder vermitteln sowohl auf der inhaltlichen, als auch auf der audiovisuellen und emotionalen Ebene deutlich mehr als ein geschriebener Text. Mit ein bisschen Übung und schon mit ganz einfacher Kameratechnik (beispielsweise einem guten Smartphone) lassen sich Corporate Video Blogs innerhalb von wenigen Minuten befüllen.

 

Wer sich nicht vor die Kamera traut, kann seine Texte auch mit anderen Bildern bereichern: Infografiken oder einfach nur visuell aufbereitete Thesen lockern jeden Beitrag auf. Vor allem Inhalte mit vielen Zahlen können in Grafiken deutlich besser verständlich gezeigt werden als im Text. Zusammenhänge und Entwicklungen werden so manchmal erst verständlich. In diesem Kontext empfehle ich nochmals die Beschäftigung mit öffentlichen Daten: Zusammen mit unternehmenseigenen Daten lassen sich ganz neue Geschichten entdecken!

 

Nicht zuletzt ist die eigene Erwartungshaltung nicht unwichtig für den Erfolg: Wer den Erfolg ausschließlich in Reichweite bemisst, kann enttäuscht werden, wenn in der Flut der Inhalte die eigenen Kreationen nicht mit genügend Klicks gewürdigt werden. Das Corporate Blog wirkt jedoch wie andere PR-Maßnahmen auch oft erst im Kopf des Lesers und die Reaktion erfolgt manchmal erst zeitversetzt. Nicht vergessen: Die Beiträge müssen selbstverständlich gefunden werden. Distribution durch Links und Crossposts sind Pflichtprogramm beim Bloggen. 

 

Ergänzend zu den Tipps von Jochen Mai macht einen guten Corporate Blog also folgendes aus:

 

  • Mut zur Meinung
  • Bewegtbild & Infografiken
  • Distribution & Geduld

 

p.s.: Für diesen Beitrag habe ich ca. 30 Minuten aufgewendet. Ans Bewegtbild traue ich mich selber noch nicht, auch wenn ich weiß, dass es sich lohnt. 

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